Glossar Begriffe

Plattendruckversuch

Der Verformungsmodul Ev

Der Verformungsmodul ist eine Kenngröße für die Verformbarkeit des Bodens.
Entscheidend für die Beurteilung der Verdichtung ist sowohl das Verhältnis der Werte Ev2 : Ev1 als auch der Wert Ev2. Nach DIN18134 wird Ev durch ein Polynom 2. Grades nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate bestimmt. Die Werte werden in MN/m² angegeben.
Ev = 0,75 * (Plattendurchmesser D in mm) * (Differenz der von der Platte auf den Boden übertragenen Normalspannung zwischen den zwei Laststufen 0,3*σmax und 0,7*σmax in MN/m²) / (Differenz der Setzungen der Platte bei diesen zwei Laststufen in mm).

Der Verformungsmodul ME
Der Verformungsmodul ME ist eine Kenngröße für die Verformbarkeit des Bodens. (Schweiz, Slowenien)
ME = (Plattendurchmesser D in mm) * (Differenz der von der Platte auf den Boden übertragenen Normalspannung zwischen den zwei Laststufen in MN/m²) / (Differenz der Setzungen der Platte bei Änderung der Normalspannung in mm)

Der Verformungsmodul MD
Der Verformungsmodul MD ist eine Kenngröße für die Verformbarkeit des Bodens. (Italien)
MD = (Plattendurchmesser D in mm) * (Differenz der von der Platte auf den Boden übertragenen Normalspannung zwischen den zwei Laststufen in MN/m²) / (Differenz der Setzungen der Platte bei Änderung der Normalspannung in mm)

Der Verformungsmodul Ev1, Ev2, Ev3
Ev1 ist die Kenngröße bei der Erstbelastung beim Plattendruckversuch. Die Werte werden in MN/m² angegeben.
Ev2 ist die Kenngröße bei der Zweitbelastung beim Plattendruckversuch. Die Werte werden in MN/m² angegeben.
Ev3 ist die Kenngröße bei der Drittbelastung beim Plattendruckversuch. Die Werte werden in MN/m² angegeben.

Bettungsmodul ks
Der Bettungsmodul ks ist eine Kenngröße zur Beschreibung der Nachgiebigkeit einer Bodenoberfläche unter einer Flächenlast. Im englischen Sprachraum ist er als “Westergaard Modul” bekannt. Es wird die mittlere Normalspannung gemessen, die der Setzung der Lastplatte von 1,25 mm entspricht. Der Lastplattendurchmesser beträgt in der Regel 762 mm.

Fallgewichtsgerät

Der dynamische Elastizitätsmodul Evd
Der dynamische Verformungsmodul ist eine Kenngröße für die Verformbarkeit des Bodens und wird mit dem Leichten oder Mittelschweren Fallgewichtsgerät ermittelt. Die erforderliche Normalspannung beträgt beim Leichten Fallgewichtsgerät 0,1 MPa bzw. beim Mittelschweren Fallgewichtsgerät 0,2 MPa und wird durch ein Fallgewicht aufgebracht.

Dynamischer Plattendruckversuch
Der dynamische Plattendruckversuch mit Leichtem oder Mittelschwerem Fallgewichtsgerät ist ein Prüfverfahren, bei dem der Boden oder die Tragschicht ohne Bindemittel über eine kreisförmige, als starr angenommene Lastplatte mit dem Radius r durch ein Fallgewicht stoßartig mit der maximalen Kraft Fmax belastet wird. Diese wird bei der Kalibrierung des Gerätes so eingerichtet, dass die Normalspannung ?max unter der Lastplatte beim Leichten Fallgewichtsgerät 0,1 MN/m² und beim Mittelschweren Fallgewichtsgerät 0,2 MN/m² beträgt.

Dynamisches Plattendruckgerät
Das dynamische Plattendruckgerät (Leichtes oder Mittelschweres Fallgewichtsgerät) dient der Durchführung des dynamischen Plattendruckversuches.

Kalibrierung von Dynamischen Plattendruckgeräten
Die Kalibrierung von Dynamischen Plattendruckgeräten erfolgt durch die von der Bundesanstalt für Straßenwesen anerkannten Kalibrierstellen für Dynamische Plattendruckgeräte.

Allgemein

Tragfähigkeit
Die Tragfähigkeit eines Bodens oder einer Straßenbefestigung entspricht dem Verformungsmodul und dient als Grundlage für die Bemessung der Straßenbefestigungen.

Verdichtungsprüfung
Im Erd- und Verkehrswegebau werden Verdichtungsprüfungen zur Beurteilung der Verdichtungsqualität von Böden eingesetzt.

Statischer Plattendruckversuch
Der statische Plattendruckversuch (auch statischer Lastplattenversuch bzw. Lastplattendruckversuch) ist ein Versuch zur Bestimmung der Tragfähigkeit von Böden und Tragschichten ohne Bindemittel.
Beim statischen Plattendruckversuch wird die zu prüfende Schicht durch eine kreisförmige Lastplatte mit Hilfe einer Druckvorrichtung wiederholt stufenweise be- und entlastet. Die erforderliche Normalspannung von bis zu 0,5 MPa wird in der Regel mit einer Handpumpe durch einen Hydraulikzylinder unter einem LKW oder anderem schweren Baufahrzeug aufgebracht. Als Versuchsgrößen ergeben sich die mittleren Normalspannungen unter der Lastplatte und die zugehörigen Setzungen der einzelnen Laststufen. Im Zuge der Versuchsauswertung werden diese Größen in einem entsprechenden Diagramm als Drucksetzungslinie dargestellt, aus der sich der Verformungsmodul Ev und der Bettungsmodul ks ermitteln lassen.

Statisches Plattendruckgerät
Das statische Plattendruckgerät dient zur Durchführung des statischen Plattendruckversuches.

Kalibrierung von Statischen Plattendruckgeräten
Die Kalibrierung von Statischen Plattendruckgeräten erfolgt durch die von der Bundesanstalt für Straßenwesen anerkannten Kalibrierstellen für Statische Plattendruckgeräte.

Planografen

Planograf, Planograph
Ein Planograf ist ein Messgerät zur Bestimmung der Längsebenheit von Verkehrsflächen im Straßenbau. Der Einsatz des Planografen ersetzt die aufwendige 4m-Lattenmessung zuverlässig. Die Längsebenheit bezeichnet die Ebenheit von Straßen und Wegen in Längsrichtung und ist damit ein Qualitätsmerkmal im Straßenbau. Abweichungen von der geforderten Längsebenheit wirken sich maßgeblich auf den Fahrkomfort und die Fahrsicherheit der Kraftfahrzeuge aus.

Kalibrierung von Planografen
Die Kalibrierung von Planografen erfolgt durch die von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) anerkannten Kalibrierstellen für Planografen.

Verbände

BAST
Die Bundesanstalt für Straßenwesen BASt ist ein technisch-wissenschaftliches Institut des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Sie gibt dem Ministerium in technischen und verkehrspolitischen Fragen wissenschaftlich gestützte Entscheidungshilfen und wirkt maßgeblich bei der Ausarbeitung von Vorschriften und Normen mit.

FGSV
Die Deutsche Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) ist ein gemeinnütziger technisch-wissenschaftlicher Verein. Sie wurde 1924 gegründet. Das Hauptziel der FGSV ist die Weiterentwicklung der technischen Erkenntnisse im gesamten Straßen- und Verkehrswesen.

FSV
Die Österreichische Forschungsgesellschaft Straße – Schiene – Verkehr (FSV) ist ein gemeinnütziger Verein, der seine Hauptaufgabe darin sieht, Erkenntnisse aus dem gesamten Verkehrswesen im Zusammenwirken von Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung weiterzuentwickeln, zu dokumentieren und zu kommunizieren.